Ein Paukenerguss kann sich infolge einer Mittelohrentzündung hinter dem Trommelfell bilden und Hörschäden verursachen, wenn er nicht ausheilt.

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Paukenerguss

Bei Kindern ist die Verbindung zwischen Hals-Nasen-Rachenraum und Mittelohr - die sogenannte Eustachische Röhre oder Tube - viel kürzer und enger als bei Erwachsenen und noch nicht voll funktionsfähig.

  • Wenn die Eustachische Röhre bei Erkältungen und Infekten anschwillt, sind Belüftung und Druckausgleich im Mittelohr eingeschränkt. Wenn gebildetes Sekret dann nicht abfließen kann, entwickelt sich ein Paukenerguss, manchmal kurzfristig über Nacht oder erst nach längerer Zeit.
  • Weil Bakterien durch die kurzen Wege leicht vom Hals-Nasen-Rachenraum ins Mittelohr gelangen, kommt es bei kleinen Kindern leicht zu Mittelohrentzündungen.
  • Auch vergrößerte Rachenmandeln tragen dazu bei, dass Kinder häufig Schnupfen haben und Bakterien aus dem Rachenraum neue Entzündungen im Mittelohr auslösen.

Bei einem Paukenerguss fühlt sich das Ohr verstopft an, weil der Druckausgleich nicht funktioniert. Auch Schwindel kann damit einhergehen. Meistens ist ein Paukenerguss eine Begleiterscheinung eines Infekts und bildet sich von selbst zurück, wenn der Infekt ausgeheilt ist.
Bei immer wiederkehrenden Infekten und vergrößerten Rachenmandeln kann der Paukenerguss jedoch nicht ausheilen und wird chronisch. Kinder zwischen zwei und vier Jahren sind relativ oft davon betroffen. Die Flüssigkeit im Mittelohr wird zäh und kann das Hörvermögen beeinträchtigen, mit weitreichenden Folgen für die sprachliche und schulische Entwicklung.

Diagnostik und Therapie

  • Bei einer Ohrspiegelung - der Otoskopie - ist ein Paukenerguss ist als Wölbung des Trommelfells nach innen oder außen für den Arzt erkennbar.
  • Mit der Tympanometrie kann die Beweglichkeit des Trommelfells überprüft werden. So sind Rückschlüsse auf die Druckverhältnisse möglich.
  • Bei Verdacht auf Hörprobleme ist ein Hörtest erforderlich.

Die Therapie richtet sich nach Ursache und Schweregrad und hat die Wiederherstellung der Belüftung zum Ziel.

  • Nasentropfen, die das Gewebe abschwellen lassen
  • Inhalation oder Nasenspülungen
  • medikamentöse Behandlung
  • Entfernung der Rachenmandeln
  • ein Schnitt ins Trommelfell
  • Paukenröhrchen, die ins Trommelfell eingesetzt werden, um die Belüftung zu gewährleisten (Das Paukenröhrchen fällt nach einiger Zeit meistens von selbst heraus und das Trommelfell heilt dann wieder zu.)

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