Wussten Sie, dass dauerhafter Lärm über 85 dB eine Innenohrschwerhörigkeit auslösen kann?

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Innenohrschwerhörigkeit

Bei der Innenohrschwerhörigkeit, auch Schallempfindungsschwerhörigkeit genannt, handelt es sich um eine Funktionsstörung des Innenohrs. Sie geht mit einer Verminderung des Hörvermögens einher, die von leichten Verständnisschwierigkeiten bis hin zur Taubheit, das heißt bis zur kompletten Gehörlosigkeit reichen kann.

Ursachen der Innenohrschwerhörigkeit

  • Altersschwerhörigkeit: Sie setzt häufig ab ca. dem 5-6 Lebensjahrzehnt ein. Betroffenen geht zunächst die Wahrnehmung der hohen Töne verloren.
     
  • Lärm: Wer täglich 6-8 Stunden Lautstärken über 85 dB ausgesetzt ist, erleidet häufig eine Innenohrschwerhörigkeit. Diese Form der Schwerhörigkeit ist die am häufigsten anerkannte Berufskrankheit in Deutschland.
     
  • Durchblutungsstörungen bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Arteriosklerose oder Hörsturz.
     
  • Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Schilddrüsenfunktionsstörungen.

Menschen, die unter einer Innenohrschwerhörigkeit leiden, klagen über ein eingeschränktes Sprachverständnis. Anfangs betrifft dies nur Umgebungsgeräusche. Zusätzlich können auch Ohrgeräusche (Tinnitus) auftreten.

Folgen einer nicht behandelten Innenohrschwerhörigkeit sind häufig soziale Isolation und psychische Veränderungen.

Die Innenohrschwerhörigkeit wird über verschiedene Untersuchungen diagnostiziert:

  • Spiegeluntersuchung beider Ohren: hiermit wird eine Verlegung des äußeren Gehörganges ausgeschlossen.
     
  • Hörtest (Audiometrie)
     
  • Impedanzaudiometrie: der HNO-Facharzt untersucht hier die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells und der Gehörknöchelchen und misst den Druck im Mittelohr. Damit kann eine Schallleitungsstörung im Mittelohr ausgeschlossen werden.
     
  • Tonaudiometrie: Über einen Kopfhörer werden dem Patienten Töne mit unterschiedlicher Frequenz dargeboten. Nimmt er den Ton war, gibt der Patient ein Zeichen. Daraus wird eine Hörkurve erstellt, die Aufschluss gibt über die Art und den Grad der Schwerhörigkeit. Bei Menschen mit Innenohrschwerhörigkeit lässt sich in dieser Hörkurve keine Differenz zwischen Knochenleitung (Töne werden durch Weiterleitung im Knochen wahrgenommen) und Luftleitung (Töne werden über die Luft auf das Trommelfell und über die Gehörknöchelchen ins Innenohr übertragen) feststellen. Beide Kurven liegen in höheren Dezibel-Bereichen als bei gesunden Patienten.
     
  • Weber-Test: Untersuchung der Knochen- und Luftleitung. Der Ton wird im gesunden Ohr lauter gehört.
     
  • Rinne-Versuch: Dieser Test fällt positiv aus.
     
  • Messung otoakustischer Emissionen: In das Ohr des Betroffenen wird ein Signal gesandt und die Reaktion der äußeren Haarzellen des Innenohrs gemessen. Bei beschädigten Haarzellen ist keine Emission messbar.

Um die Innenohrschwerhörigkeit auszugleichen und damit eine mögliche soziale Isolation zu vermeiden ist eine frühzeitige Versorgung mit einem geeigneten Hörgerät angeraten.


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